Stellungnahme der Jugendabteilung

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin Jugendleiter am ASV Fürth. Ich übe dieses Amt seit 8 Jahren aus. Zu Beginn dieser ehrenamtlichen Tätigkeit wurden Schwerpunkte gebildet, um zentrale Themen neu zu strukturieren und anzugehen.
Hier war der wichtigste Aspekt, die Außendarstellung des Vereines zu verbessern. Weiterhin die Integration der unterschiedlichen Klientel, welche in der neu gewachsenen Fürther Südstadt, zusammen treffen. Das oberste Motto, war klare Linien und Strukturen zu besitzen. Bei jeglicher Art von Gewalt und anderen Dingen, welche den Ruf des Vereines schaden würde, wurden die entsprechenden Spieler/Personen, unverzüglich aus dem Verein entfernt, da wir deutlich zeigen wollten, dass so ein Verhalten nicht toleriert wird.

Es ist sehr Schade, jetzt laufend in der Zeitung (Nürnberger Nachrichten) zu lesen, der ASV Fürth sei aggressiv, habe ein Integrationsproblem und vieles mehr.

Leider wurde ich in meiner Funktion als Jugendleiter und stellv. Vorstand bislang kein einziges Mal über die Ereignisse am vorletzten Spieltag (A-Jugend), angefragt, was tatsächlich passiert sei und wie der ASV Fürth mit solchen Dingen umgeht.

Stattdessen muss ich heute den Bericht in der Nürnberger Nachrichten lesen:
Gewaltexzesse auf Frankens Fußballplätzen:
https://www.nordbayern.de/sport/gewaltexzesse-auf-frankens-fussballplatzen-aytekin-warnt-1.9577660

In diesem Bericht wird erneut auf das Geschehene hingewiesen, aber und dies traf mich wie einen Schlag in das Gesicht, wird in diesem Bericht geschrieben:

Das schon länger miserable Image des ASV ist mit der nächsten Unbeherrschtheit eines seiner Jugendlichen nicht besser geworden; in der vergangenen Saison hat die U19 38 Sanktionen kassiert, darunter acht Zeitstrafen und fünf Rote Karten, und das in 20 Spielen. Einige beim ASV hätten ihr Temperament nicht unter Kontrolle, hört man, zudem seien Provokationen der Fürther, die unzählige Nationalitäten und auch Flüchtlinge in ihren Mannschaften vereinen, eher die Regel als die Ausnahme. Und wenn dann der Erste ausflippt, die Nerven verliert, ist es meistens auch schon zu spät.

Als Jugendleiter wurden von mir sehr viele Personen aus dem Verein entfernt oder nahe gelegt, den Verein umgehend selbst zu verlassen, gerade um solche Situationen nicht zu erleben. Man opfert jede freie Minute, ehrenamtlich, um die Jugend zu entwickeln, die Jugendlichen zu integrieren, egal ob reich-arm, deutsch-flüchtling usw.. In dieser Arbeit haben wir mittlerweile 15 Jugendmannschaften und hier vor allem sehr viele Spieler im Bereich der G, F und E Jugend. Wenn wir so schlimm sind, wie es von der Zeitung dargestellt wird, würden nicht viele Kinder der Fürther Südstadt und dessen Umfeld, zu uns in die Jugendabteilung kommen. Wir haben es mit sehr viel ehrenamtlicher Arbeit geschafft, einen Kunstrasen zu bauen und zu finanzieren. Dieser Platz hat auch die Optik des Geländes in einem neuen Licht erstrahlen lassen. Von allen Seiten wurde der ASV Fürth über das neue Auftreten, die ehrenamtliche Tätigkeit usw. gelobt. Es fanden jährlich zig Turniere der Jugend am Gelände des ASV statt. Kein einziger Verein fuhr hier nach Hause und war nicht begeistert über das Auftreten und Verhalten der ASV Spieler/Ausrichter, usw…

Es ist für jeden Trainer/Betreuer/Verantwortlichen, welcher seine Freizeit opfert, um ehrenamtlich Kinder und Jugendliche zu unterstützen, eine absolute Enttäuschung, diese Schlagzeilen zu lesen.

Hier wird eine einzige Situation, welche bislang nicht von Seiten der Staatsanwaltschaft und Gerichte mit Urteil bestätigt wurden, so dargestellt, wie wenn der gesamte Verein „aggressiv, unbeherrscht usw.“ ist. Es wurde bislang noch nirgends geschrieben, dass hier die gegnerische Mannschaft einem Spieler des ASV (welcher sehr friedlich spielte und die emotionale Spielweise und Auftreten des Gegners nicht annahm) in das Gesicht schlug, so dass dieser einen großen Handabdruck im Gesicht hatte. Nur aufgrund dieses Verhaltens kam es zu einer Rudelbildung und den Ermittlungen der Polizei.
Es ist zutiefst beschämend diese pauschalen „Stammtisch“ Floskeln zu lesen.

Auch der Hinweis auf die U19 der letzten Saison. Hier wurde erneut keine Rücksprache mit dem Verein gehalten. Wenn dies geschehen wäre, würde der Redakteur sehen, dass bis auf drei Spieler dieser Mannschaft nicht mehr beim ASV Fürth spielt, da auch hier hart durchgegriffen wurde.
Mir tut es sehr leid, dass die gesamte geopferte Zeit, welche investiert wurde, jetzt so dargestellt werden. Ich bin zutiefst enttäuscht, dass durch ein Fehlverhalten, die Jahrelange Arbeit kaputt geschrieben und so plakativ dargestellt wird.

Insbesondere in der Arbeit mit Flüchtlingskindern und Jugendlichen haben wir sehr viele Erfolge gehabt. Wir haben einen eigenen Integrationsbeauftragten, welcher regelmäßig Kontakte zu den Heimen und betreuten Wohnen pflegt, um den Jugendlichen eine neue Aufgabe im Bereich des Sports zu geben.
Nach diesem Artikel wird der ASV Fürth extrem negativ dargestellt und auch diese Arbeit wird zunichte gemacht, da der Ruf des Vereines, mit dieser Art und Weise es darzustellen, zerstört wurde.
Durch die Darstellungen sieht man, dass die gesamte geopferte Zeit, anscheinend völlig sinnlos gewesen ist.

Ich schreibe dies, da ich nicht verstehen kann, was hier mit geschriebenen Worten zerstört wird und Personen diskreditiert werden, die bislang alles getan haben, um ehrenamtlich alles für Kinder und Jugendliche zu geben.

Mit freundlichen Grüßen

Armin Kupka / Jugendleiter ASV Fürth und stellv. Vorstand ASV Fürth

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